Krankheitsbild
Hüftdysplasie (Hüftreifeverzögerung)
Eine Hüftdysplasie ist eine relativ häufig auftretende Fehlbildung bei Neugeborenen. In Mitteleuropa sind ca. 2-4% der Neugeborenen davon betroffen. Sie bezeichnet eine unzureichende Entwicklung der Hüftpfanne, die normalerweise den Hüftkopf des Oberschenkelknochens umschließt. Der Hüftkopf wird nicht ausreichend von der Hüftpfanne überdacht, da die Hüftpfanne entweder zu klein oder noch nicht tief genug ist.
Subluxation (unvollständige Hüftverrenkung)
Eine Subluxation bezieht sich auf eine teilweise Verrenkung oder Verschiebung des Hüftgelenks. In diesem Zustand ist das Hüftgelenk nicht vollständig aus der Hüftpfanne herausgerutscht, es ist jedoch nicht in seiner normalen Position und kann instabil sein. Es besteht eine unvollständige Kontaktfläche zwischen Kopf des Oberschenkelknochens und der Hüftpfanne. Eine Subluxation kann unbehandelt zu einer Hüftluxation führen.
Hüftluxation (Komplette Verrenkung oder Ausrenkung)
Bei einer Luxation ist der Hüftkopf bereits vollständig aus der Gelenkpfanne ausgetreten. Der Hüftkopf liegt nicht mehr in der unterentwickelten Hüftpfanne, sondern ist in der Regel oberhalb von der Pfanne positioniert. Dies resultiert aus einem zu kleinen oder gänzlich fehlenden Pfannendach, was dazu führt, dass der Hüftkopf keine stabile Position hat und aus der Hüftpfanne gleitet.
Eine Hüftluxation ist die schwerste Form der Fehlbildung, sie tritt im Vergleich zur Hüftdysplasie deutlich seltener auf (0.5-1.0%) und wird deutlich häufiger bei Mädchen diagnostiziert.